Hauseigentümerverband Winterthur und Umgebung mit unseriösem Kantonsrats-Rating
Der Hauseigentümerverband Winterthur und Umgebung (HEV) hat für die Wahlen eine Analyse von 31 Abstimmungen im Kantonsrat analysiert und in einer 18 seitigen Broschüre zusammengefasst. Das Ganze kommt sehr professionell daher und suggeriert den Lesenden, dass hier eine solide Arbeit geleistet wurde. Doch beim näheren Betrachten fällt auf, dass hier einiges ungenau, tendenziös und intransparent ist.
Die SP und die Grünen haben beim Geschäftsführer des HEV Winterthur und Umgebung nachgefragt, welche 31 Abstimmungen analysiert wurden. Leider war es ihm nicht möglich, diese Daten zur Verfügung zu stellen (er versteckte sich hinter dem Vorstand). Für die SP und die Grünen ist es klar, dass der HEV nicht offenlegen will, welche Abstimmungen analysiert wurden, da der grösste Teil dieser Abstimmungen nicht die Eigenheimbesitzenden, sondern die grossen Investoren betreffen. Der HEV zeigt sich gegenüber der Eigenheimbesitzenden als ihr Lobbyist, doch in der Tat setzt sich der HEV vielmehr für die grossen Investoren ein, welche den Profit optimieren, die Bodenpreise in die Höhe schnellen lassen und es dadurch dem Mittelstand erschweren, selber ein Eigenheim kaufen zu können.
Das Rating der Kantonsrät:innen hat zudem sehr offensichtliche Fehler. Nur 5 Mitglieder des Kantonsrates wurden in der Bewertung nicht berücksichtigt, da sie erst während der Legislatur, also später in den Rat eingetreten sind. Bei allen anderen wurde eine Annahme getroffen, welche das Resultat offensichtlich verfälscht. Laut dem Geschäftsführer HEV Winterthur und Umgebung wurde pro Abstimmung, allen nicht anwesenden Ratsmitglieder eine Enthaltung zugesprochen. Daraus ergeben sich massive Abweichungen auch innerhalb der Partei. So hat z.B. Nicola Yuste, welche erst im Dezember 2019 in den Rat eintrat und immer mit der SP Fraktion stimmte, ein Rating von 28,3% während andere, die bei jeder Abstimmung dabei waren, 19,4% erreichten oder bei der Grünen Kathrin Stutz die noch später, erst im April 2022 in den Rat eintrat und ein Rating von 37.5% aufweist während die anderen Grünen von 26,1% abwärts anzutreffen sind.
«Es ist eine unseriöse, fehlerhafte Darstellung, die uns einerseits ein nicht nachvollziehbares Resultat präsentiert und andererseits die 31 herangezogen Abstimmungen verheimlicht», sagt Brigitte Röösli dazu, Co-Präsidentin der SP Bezirk Pfäffikon.
Zu denken gibt auch die kleingeschriebene Schlussnote. «Trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung kann keine Gewähr für deren Genauigkeit, Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen werden». Kann es sein, dass ein Verband wie der HEV sich so aus der Verantwortung nehmen will und kann?
Das Rating finden Sie hier.
Kontakte:
Brigitte Röösli, Co-Präsidentin SP Bezirk Pfäffikon, 079 753 83 45
Urs Dietschi, Präsident Grüne Bezirk Pfäffikon, 078 742 52 32